„Bayrisch-Böhmisch“ lautete das Motto, das der Heimat- und Kulturverein für seine Veranstaltung „Wirtshausmusikanten“ gewählt hatte. Da Pilsen in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist und im Mittelalter die „Goldene Straße“ zwischen Nürnberg und Prag auch über Vilseck und Pilsen führte, wollte die Vorsitzende Elisabeth Hammer eben eine bayrisch-böhmische Verbindung schaffen. Zwar stammten die Sänger und Musikanten ausschließlich aus Bayern, doch hatten sie auch böhmische Musik und Lieder in ihrem Repertoire.
Den zünftigen Auftakt machte die Schlichter Rentnerband mit ihrem Leiter Hans Hufsky, der ein Garant für gute und traditionelle Blasmusik ist und dies mit seinen Musikanten eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ebenso flott setzte der Liederkranz Vilseck das Motto um und ließ sich mit dem alten Lied „Weint mit mir, ihr Wirte und ihr Bräuer“ hören. Im Kanon erklang „Bier muss kühl sein, sonst schmeckt es nicht!“ Für den bayerischen Aspekt sorgten die Sängerinnen und Sänger mit Dirigentin Saskia Krügelstein mit dem Zwiefachen „I bin der Wirt vo Stoi“. Was allerdings das „Schwarzbraune Maderl“ auf die Frage der Sänger:“ Derf i amal kumma bei der Nacht zu Dir?“ antwortete, kann hier nicht im Einzelnen wiedergegeben werden.
Voll des Staunens waren die überaus zahlreichen Zuhörer, als der 10-jährige Nico Simon aus Aschach auf seiner Ziehharmonika aufspielte. Und weil er nicht nur ein ausgezeichneter Musikant ist, erntete er auch noch singender Weise in seiner gemütlich-ruhigen Art für die Lieder „Auto kaputt“ und „Mir san zwoa dumme Teifl“ reichlich Beifall. Exzellent spielten danach Christa, Josef und Egon Zapf mit Hackbrett, Gitarre und Bassgeige auf. Als dann ihr Kollege vom Haselmühler Musikerstammtisch, Manfred Frischmann, wunderschöne Stücke auf seinem Akkordeon zum Besten gab, hätte man im Burghof eine Stecknadel fallen hören können.