„Advent is a Löicht in der Nacht. Machts Friedn und döits enk vertrogn!“ So begann das vorweihnachtliche Konzert des Heimat- und Kulturvereins auf Burg Dagestein. Der rührigen Vorsitzenden Elisabeth Hammer gelang es wie jedes Jahr, mit ihrem Programm überaus viele Besucher aus Nah und Fern in der staaden Zeit zu erfreuen. Hubert Donhauser aus Lintach hatte den Kirwastodl in romantisches Licht getaucht.
Mit einem selbstverfassten Gedicht lud Barbara Schneider zum Innehalten in der hektischen Zeit ein. Andächtig lauschten die Zuhörer den einstimmenden Weisen und Liedern, vorgetragen von Rita Butz aus Ursulapoppenricht (Zither) und ihrer Musikgruppe, zu der auch Elisabeth Hammer mit ihrem Akkordeon und die beiden Gitaristinnen Petra Auerbacher und Hildegard Lingl aus Ammersricht zählten.
Maria Weiß, 1933 in Schlesien geboren, erzählte, wie Weihnachten daheim gefeiert wurde, wie die Mohnstriezl im eigenen Backofen gebacken wurden und wie es am Heiligen Abend Semmelwürste mit Kraut gab. Je nach Wetterlage sei man mit dem Pferdeschlitten oder der Kutsche zur Christmette gefahren. Auf der Flucht kam Frau Weiß mit ihren beiden Schwestern zunächst nach Mimbach und Massenricht, bevor sie in Heringnohe eine Bleibe fand. Ihre Mutter war in Schlesien geblieben, denn sie hoffte, dass ihre Kinder in 6 bis 8 Wochen wieder zurückkämen, berichtete die Seniorin. Dem war aber nicht so. „Das Weihnachtsfest 1945 in Heringnohe war dennoch schön, denn der Vater war aus dem Rheinland gekommen. Zu Fuß ging es nach Vilseck zur Christmette, und die Familie schöpfte Hoffnung auf Rückkehr“. Jedoch erst nach 70 Jahren sah Maria Weiß ihre alte Heimat, ihr geliebtes Schlesierland wieder.
Die Vilsecker Ministranten erzählten im Spiel, nach Texten von Michaela Kreuzer, die Geschichte der Herbergssuche, wie sie sich in Vilseck abgespielt haben könnte und wie Maria und Josef schließlich doch bei guten Menschen Unterkunft gefunden hätten. Mit ihren Streichinstrumenten, denen sie himmlische Töne entlockten, verzauberten die Geschwister Rosemann aus Sorghof das Publikum und setzten den finalen Höhepunkt. Die gelungene Veranstaltung klang mit dem gemeinsam gesungenen Andachtsjodler aus. Für das leibliche Wohl hatten die Trachtenfrauen des Heimat- und Kulturvereins bestens gesorgt.
Unter dem Motto „Weihnachtn wöis fröiher wor“ wirkten mit:
die Gruppe d`Butz Rita und mir,
die Vilsecker Ministranten mit einer Herbergsuche,
Maria Weiß, Barbara Schneider,
und die Geschwister Rosemann