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13. Dezember 2015Heimat-und Kulturverein Vilseck mit alten Trachten ein Blickfang auf dem Marsch zum Oktoberfest – Dirndl der Urgroßmutter als Vorlage
Vilseck. (rha) Für Elisabeth Hammer, der Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins, ging ein Traum in Erfüllung. Mit ihrer Trachtengruppe durfte sie beim Trachten- und Schützenzug in München teilnehmen. Auf dem 7 km langen Fußweg zur Wiesn wurde die 18-köpfige Gruppe aus der Oberpfalz mit viel Beifall begleitet.
Fast ein Jahr ist es her, dass sich Elisabeth Hammer beim Festring München um eine Teilnahme beworben hatte. Eine Menge Korrespondenz ging seitdem hin und her. Viele Auflagen waren zu erfüllen; viele Vorschriften mussten beachtet werden. Doch die rührige Vorsitzende des HKV wurde nicht müde, ihre Trachtenfrauen stilgetreu auszustatten. Die Dirndlgewänder und Jacken wurden im Modeatelier Kohl in Sulzbach nach alten Trachten von Hammers Urgroßmutter und Großmutter gefertigt; 10 Riegelhauben konnte sie von einer Privatperson aus Amberg erwerben; detailgetreue Stiefeletten gab es bei Schuh-Högl
So ausgestattet trat man die Fahrt am 1. Oktoberfestsonntag an. Im Bus wurden letzte Vorbereitungen getroffen wie das Befestigen der Riegelhauben. Selbst Nadel und Faden kamen noch zum Einsatz. In München lief dann alles wie am Schnürchen. Man reihte sich in der Maximilianstraße in die Zugnummer 32 hinter der österreichischen Bundesmusikkapelle aus Schwoich ein. Dahinter wieherten die Kaltblüter des Paulaner Prachtgespanns, und los ging‘s.
Gegen 10.45 Uhr marschierten die 15 Oberpfälzer Frauen, angeführt von Gerhard Schneider mit dem Vereinsbanner und seinen Begleitern Hans Hammer und Ernst Andraschko, am Odeonsplatz ein.
Tausende von Zuschauern säumten die Straßen. Von der Ehrentribüne winkten Ministerpräsident Horst Seehofer und Oberbürgermeister Dieter Reiter den überaus zahlreichen Musikkapellen, Schützenverbänden, Zünften, Prachtwägen und Trachtengruppen aus Deutschland, der Alpenregion und aus ganz Europa zu.
Neben dem Heimat- und Kulturverein aus Vilseck, der seit 50 Jahren besteht, war die Oberpfalz nur noch mit einer Schützenabordnung aus Wiesengrund-Breitenbrunn bei Neumarkt vertreten. Ein kurzer Regenschauer tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Vilsecker waren gut zu Fuß, und ihnen kam der Weg zur Theresienwiese wie ein Katzensprung vor.
Dort im Löwenbräuzelt war man aber doch froh, sich mit einer süffigen Wiesnmaß und einem halben Gockerl stärken zu können. Es dauerte nicht lange, stand die ganze Truppe auf den Bänken und klatschte zu den Klängen der Festkapelle begeistert mit. Ein kleiner Bummel über die Wiesn durfte natürlich auch nicht fehlen. Auf der Oidn Wiesn stiegen einige sogar ins Karussell und ließen sich dann bei weiß-blauem Himmel a Haferl Kaffee schmecken. Selbst die Bavaria wurde nicht verschont, und die, die ihr Inneres erklommen hatten, wurden mit einem herrlichen Ausblick auf das größte Volksfest der Welt belohnt.
- Autor: Rosi Hasenstab
- Bilder: Rosi Hasenstab